Volleyball (D1): Gut verkauft, aber nichts zu holen

Dülmen (mpm). Am 14. Spieltag in der Bezirksliga 13 treffen die ersten Volleyballdamen des TV Dülmen auf ihren Namensvetter aus Mesum und verlieren mit einem klaren 0:3 (15:25; 23:25; 18:25). Das Ergebnis trifft Dülmen nicht, da Mesum seit Saisonbeginn stabil die Tabelle anführt und bisher nur eine Niederlage gegen den direkten Verfolger aus Sendenhorst hinnehmen musste.

„Letztlich geht die Niederlage völlig in Ordnung, denn die Mesumer spielen schon einen stabilen Ball“, resümiert Trainer Markus Mohr nach dem Spiel, „dennoch kann ich den Spielverlauf nicht kritiklos hinnehmen. Von einem klaren und ungefährdeten Favoriten erwarte ich mehr.“

Die Dülmener waren nur mit einer Rumpftruppe unterwegs. Vom ohnehin schmalen Kader kamen vorab gleich drei Absagen, so dass sich das Wechselkontingent auf null reduzierte und die einzige Möglichkeit, strategisch auf das Spiel Einfluss nehmen zu können, sich auf die Startaufstellung reduzierte. Mit der Absenz von Hauptangreiferin Lusi rutschte Kapitänin Piazett zurück auf die Außenposition, um entsprechend Druck im Angriff weitergeben zu können.

Der erste Satz begann sofort mit einem offenen Schlagabtausch, denn es galt keine Geschenke zu verteilen. Erstaunlicherweise gelang es dem TV, Mesum Paroli zu bieten und bis zur Wende bei 7:6 noch zu führen. Dann erwischte es den TV, der sich einer Annahmeschwäche hingab und gleich sechs Punkte in Folge liegen ließ. Normalerweise ist das satzentscheidend, aber der TV kämpfte sich zurück, konterte über eine gesprungene Aufschlagserie von Ritschie und war zum 12:13 zurück im Spiel. Mesum antwortete mit schnellen Bällen über Außen und erhöhte auf 12:16. Der TV hielt zunächst stand, erlaubte sich aber zu viele Eigenfehler und musste schliesslich in die Kapitulation einwilligen.

Aber Mesum war gewarnt. Schlummerte der TV zwischenzeitlich, so war ausreichend Potential da, um das Spiel zu kippen. Der TV stellte um, verstärkte die Außenposition durch Hanni und musste leider seine Flanke über die Mitte entblößen, denn Lennard stand nun vor der schier unlösbaren Aufgabe, die schnellen Angriffe der Mesumer am Netz zu blockieren. Wie im ersten Satz legten die Dülmener vor und führten gleich mit 7:5, bevor Mesum wieder in einer einzigen Spielkonstellation gleich zehn Punkte in Folge machte. Das lag weniger am eigenen Engagement sondern wieder an der Dülmener Annahmeschwäche. Beim 7:15 schien das Kind bereits in den Brunnen gefallen, aber der TV zeigte Zähne, entwickelte Spaß am Spiel und drückte Mesum furios an die Wand – nicht zuletzt durch grandiose Abwehrleistung von Kimmi und Loni, die beide ihr Hinterfeld sauber hielten. Beim 16:16 Ausgleich schnaufte der TV durch und sofort setzte sich Mesum wieder ab. Der TV egalisierte nochmals zum 22:22, aber die Aufholjagd hatte viel Kraft gekostet. Mesum unterdrückte seine aufkommende Nervosität, zog vorbei und gewann Satz zwei knapp mit 23 Gegenpunkten.

Im Satz drei spielten beide Teams gleichauf. Der TV lieferte und wartete nur auf seine Gelegenheit zuzuschlagen. Das ging bis zum 8:8 Gleichstand gut, bevor Mesum wieder auf 8:12 wegzog. In dieser Phase agierte nur noch der TV und Mesum nahm die Dülmener Fehlerpunkte dankbar entgegen. Das sollte aber noch nicht alles sein. Der TV riss sich ein letztes Mal zusammen und kämpfte sich auf 15:16 heran – genau wie in den übrigen Sätzen. Aber auf der Zielgeraden ging dem TV wieder die Puste aus. Beim 17:21 blieb der nötige Ruck durch die Mannschaft aus, Mesum punktete weiter und war schließlich überglücklich, einen unbequemen Gegner klein gehalten zu haben.

Es spielten für den TV:

1. Ich bin jetzt der Monsterblock longline. Hätte ich noch einen gekriegt, hätte es Tränen auf der anderen Seite gegeben.
2. Die zwei Schüsse über außen haben gesessen.
3. An mir kommt keiner so schnell vorbei.
4. Ich mach bald meinen Flugschein, und das auch im Dreimeterraum.
5. Wenn ich die auch nicht totblocke, so stehe ich zumindest im Weg.
6. Ich hat mein Hinterfeld sauber, komme was wolle.
7. Der ging zwar an die Wand, aber feste war er.