Volleyball (D1): Starker Auftritt der Landesligadamen
Team Damen 1 am Ende der Auszeit
Dülmen (mpm). Am vergangenen Wochenende waren die ersten Volleyballdamen des TV Dülmen enorm gefordert und bestritten gleich zwei Spiele hintereinander. Der TV liefert sich eine wahre Schlacht gegen eine starke SV Teuto Riesenbeck und unterliegt knapp mit einem 2:3 (20:25; 22:25; 25:22; 25:20; 13:15), um in Anschluss die SG Borken Burlo mit 3:0 (25:18; 25:20; 25:19) zu frühstücken.
Mit letztlich vier weiteren Punkten auf der Habenseite schiebt sich der TV kurzfristig mit zwölf Punkten auf die Vizeposition in der Tabelle und überdauert das spielfreie Wochenende dort in schwindelerregender Höhe. Die Positionierung muss allerdings relativ gesehen werden, da der TV noch nicht gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer, die SG Sendenhorst-Westbevern, angetreten ist.
„Riesenbeck ist eine sackstarke Mannschaft. An einem normalen Tag sind die uns überlegen und hatten hier auch einen glatten 3:0 Sieg erwartet. Die SV hat einen wahren teutonischen Block, ist agil in der Abwehr und eine Macht im Angriff. Allerdings war heute ein anderer Faktor das Zünglein an der Waage. Heute geht unser gewonnener Punkt an unseren siebten Spieler Platz – die Zuschauer“, freuten sich Trainer Marx und Mohr nach dem Spiel, “Riesenbeck war überlegen, kam aber mit dem Krach der Zuschauer nicht klar. Im dritten Satz legte sich das Publikum ins Zeug und verunsicherte die Teutonen derart, dass sie die Konzentration verloren und Satz drei und vier hergeben mussten. Und es hätte fast zum Sieg gereicht, wir waren in Schlagdistanz. Schmerzlich sind fünf verschlagene Bälle im Service, die lassen sich im kurzen Tiebreak kaum kompensieren. Unser Glückwunsch geht vorbehaltlos an das Team Riesenbeck für einen verdienten Sieg.“
Mit den fünf kräftezehrenden Sätzen im Gepäck musste der TV gleich im Anschluss an die SG aus Borken Burlo antreten. Die größte Schwierigkeit des TVs waren die Übersäuerung der Muskeln. Das Trainerteam des TV hatte seine liebe Mühe, Konzentration einzufordern und die Motivation der Mannschaft aufrecht zu erhalten. In die Karten spielte ihnen Burlo selbst. „Das sehr junge Team aus Borken ist technisch klasse. Sobald der Ball gut nach außen kam, hat es bei uns ganz schön gescheppert“, resümiert Kapitänin Piazett, „Also war die Taktik, den Borkener Spielaufbau von Beginn an kaputt zu machen und auf die Unerfahrenheit des jungen Gemüses zu setzen. Und das klappt glücklicherweise. Hanni und Ritschie sind ne Macht im Aufschlag, aber auch Lennard und Kimmi. Mein Glückwunsch gilt dem Team, denn ohne Auswechslung 8 Sätze in Folge zu spielen und dabei noch fünf zu gewinnen ist ein Brett.“
Das Spiel gegen Riesenbeck war auf Augenhöhe. Kein Team konnte sich durch Aufschlagserien nennenswert absetzen und musste sich jeden Zähler erspielen. Wenn es ein Team es mal geschafft hatte, so schmolz der Vorsprung durch erhöhtes Engagement auf der anderen Seite wieder zusammen. Die Annahme des TVs stand wie eine Eins – vielleicht ein Erfolg aus den letzten zwei Wochen intensiven Annahmetrainings.
Im ersten Satz gab es das klassische Geplänkel bis zum 8:8 Einstand. Die SV setzte sich durch gute Blockarbeit und brachiale Angriffe über die Kopfposition mit 11:16 ab. Der TV legte nach und schloss auf 15:16 auf. Das Glück des Tüchtigen beschied der SV den vehement umkämpften Satzsieg.
Im zweiten Satz zeigte sich dasselbe Bild. Hanni legte zwar mit 6:2 vor, aber die Riesenbecker besannen sich auf Ihre eigenen Stärken. Zwischen den 10:10 und 21:21 Einständen zeigte sich ein zähes Ringen um jeden einzelnen Zähler. Dann kippte das Spiel. Fortuna war der Konsequenz der SV hold und bescherte ihr den zweiten Satzsieg.
Nun sollte ein kurzes Federlesen gemacht werden. Die SV war überzeugt, dass das Pendel Fortunas wieder zu ihren Gunsten ausschlagen würde. Der TV stemmte sich wieder mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage und hielt Stand bis zum 10:10 und 16:16. Dann kam die Stunde der Zuschauer. Mit frenetischen Applaus und lautem rhythmischem Trommeln blies die Rotte der volleyballbegeisterten Schlachtenbummler zum Angriff, trieb die TV Damen zu Höchstleistungen an und irritierte gleichzeitig den Gegner. So etwas hatte Riesenbeck noch nicht erlebt und erlaubte sich eine gedankliche Auszeit von der Konzentration. Bei 20:20 zeigte sich eine weitere Konzentrationsschwäche, der TV trat ins Licht und überflügelte die überraschten Riesenbecker mit 25:22.
Im vierten Satz surfte der TV auf der Welle des Erfolgs. Gnadenlos legte Hanni vor und bescherte der SV eine Aufschlagsserie, die sich gewaschen hatte. Als die SV den Satz startete, hatte der TV bereits seine Siebenmeilenstiefel eingelaufen und war mit 8:0 Punkten vorangeschritten. Ritschie-Ratischie legte gesprungen nach, konsternierte die SV erneut mit 12:2 und konnte nur per Auszeit und gleich drei Spielerwechseln gestoppt werden. Die Teutonen schüttelten sich, ordneten ihre Offensive und kamen zum 16:11 ran. Aber der TV ließ sich nicht die Butter vom Brot nehmen und ward nicht aufzuhalten. Solche einen Vorsprung gibt man nicht mehr auf. Die SV zeigte sich beeindruckt und musste den Satz nach einem kurzen Aufbäumen doch unerwartet hergeben.
Somit lag erneut der Tiebreak in der Luft. Der TV – weiterhin angefeuert durch das extrovertierte Auditorium – legte mit 3:1 vor und kassierte dann eine Aufschlagsserie. Gleich fünf Punkte in Folge zerrannen den TV Damen durch die Finger. Damit war die erneute Rücklage erreicht. Riesenbeck wechselte die Seiten zum 5:8. Der TV gab nicht auf und erkämpfte sich das Remis zum 10:10 und 12:12, um erstmalig mit 13:12 in Führung zu gehen. Allerdings war die Luft raus, der Atem zu kurz, Riesenbeck überflügelte den TV und machte den Sack mit 15:13 zu.
Gegen Burlo ging es als nächstes. Im ersten Satz legten Hanni und Ritschie auf 9:2 vor und schafften ein beruhigendes Punktepolster zum Start. Burlo steuerte sein Scherflein bei, zeigte sich von den Aufschlägen beeindruckt und scheiterte im Angriff oft am Netz oder am zu kleinen Feld. So durfte der TV beim Spielstand von 23:13 nur noch auf die letzten beiden Fehler warten und schloss den Satz siegreich ab.
Im zweiten Satz zeigte sich Burlo kämpferischer und ließ sich nicht so leicht abschütteln. Erst beim 14:11 war die Konzentration gebrochen. Hanni servierte in brutaler Manier und fällte den ersten Vorentscheid zum 18:11. Der TV konnte die SG auf Abstand halten und bis zum 24:16 punkten. Ein letztes Aufbäumen der Borkener reichte nicht und der TV schob sich über die Ziellinie.
Im dritten Satz konnte der TV selbst erstmalig mit 2:0 in Führung gehen und musste sich jeden einzelnen Punkt erarbeiten. Die Müdigkeit in den Knochen obsiegte häufig während der jugendliche Gegner auf der anderen Seite noch Reserven hatte. So war der Spielverlauf viel knapper. Die SG witterte beim 10:9 noch Morgenluft, aber Kimmi beendete deren aufkeimende Hoffnung auf Erfolg. Mit platzierten Schlägen die Linie entlang ließ sie die Abwehr der SG eins ums andere Mal blass aussehen und läutete den Schlussakkord mit 18:13 ein. Aber die SG steckte nicht auf und kam nochmals zum 20:17 ran – und das trotz neun Fehlaufschlägen auf eigener Seite. Beim 24:19 musste der TV nur noch auf den erlösenden Fehler auf SG Seiten warten. Der stellte sich ein und der TV beendete den Spieltag mit einem glatten 3:0.





